Archamps (Frankreich) – Seyssel 42 km
Seyssel – St. Genix-sur-Guiers 60 km
St. Genix-sur-Guiers – La Côte-St. André 56 km
La Côte-St. André – Chavanay 57 km
Chavanay – Bourg-Argental 27 km
Bourg-Argental – Issingeaux 48 km wo von 36 km mit Auto
Issingeaux – Le Puy-en-Velay 30 km mit Bus

In der Altstadt Genf folgten wir den blauen Schildern mit der Jakobsmuschel , um aus der Stadt herauszufinden.

Die Muschel, unser Wegweiser nach Santiago de Compostella

Kurz nach Carouge war schon der erste Pilger in Sicht. Als ich ihm „bonne route“ wünschte, kamen wir ins Gespräch. Er wohnt in der Nähe von Neuenburg und führt dort ein Hotel-Restaurant. Während seiner Abwesenheit sind seine drei Kinder für den Betrieb verantwortlich. Er war schon letztes Jahr während über drei Monaten von seinem Wohnort nach Santiago de Com-postella gepilgert. Dieses Jahr möchte er die Route über Arles, die Via Tolosana abwandern.
Einige hundert Meter nach der Grenze fanden wir in Archamps, am Fusse des Salève, die nächste Unterkunft im Buffalo Grill Hotel. Ratet mal, was gab es zum Nachtessen? Richtig, ein Steak! Kaum hatten wir uns in unserem Zimmer eingerichtet und unsere Wäsche gewaschen, kam schon unser Pilger anmarschiert.

Wir assen das Frühstück mit ihm gemeinsam und erfuhren so noch einiges vom Jakobsweg, z. B. dass junge Spanier eher eine Arbeitsstelle finden, wenn sie die Bestätigung vorlegen können, dass sie letzten 200 km per Velo oder die letzten 100 km zu Fuss den Weg nach Santiago de Compostella absolviert haben. Beim Abschied notierten wir seine Adresse und versprachen ihm, ihn in seinem Hotel zu besuchen. Dann machte er sich auf seinen Weg und wir auf den Unsrigen. An diesem Tag sagte uns die Wirtin Regen voraus; es schien die Sonne! Oui, oui, les Romands et les Français et la verité! Nach dem lehrreichen Frühstück schwangen wir uns auf die Räder und erklommen den Col du Mont Sion. Oben angelangt, tat uns ein wunderbarer Blick auf, über die Berge der Savoy und die hohen Schneeberge der Haute-Savoy.

Ausblick in die Haute-Savoy

Nach der anschliessenden Abfahrt ins Rhônetal waren wir beinahe zu Eis erstarrt, es war so kalt, dass die rasante Talfahrt überhaupt keinen Spass machte. Im Talboden angelangt, erwärmten wir uns langsam wieder. Kurz vor Seyssel war plötzlich ein Radstreifen auf der Strasse aufgemalt, der später in einen separaten Radweg mündete. Siehe da, Monsieur Sarkosy hat doch nicht nur mit Frau Merkel geturtelt, er hat auch an die Radfahrer gedacht. Seyssel war schon 1998 auf unserer Rhônetour ein Etappenort.

Brücke über die Rhône in Seyssel

Damals fanden wir nur noch ein ½-Sterne-Hotel bei einer freundlichen Madame. Dieses Hotel scheint jetzt leer und geschlossen zu sein. Dafür fanden wir am gegenüber liegendem Ufer der Rhône eine Bleibe für die Nacht. Die Speisekarte verriet Delikates. Nach einem Farmerstengel zum Mittagessen freuten wir uns auf ein köstliches Nachtessen mit einem Glas Wein am Flussufer. Die Dame an der Réception erläuterte uns, dass das Restaurant heute Abend geschlossen sei und wir in der Pizzeria gegenüber unser Nachtessen einnehmen könnten. So weit, so gut, da Ostermontag war, waren sämtliche Restaurants des Dorfes, auch die Pizzeria, geschlossen. Zum Glück war noch eine Bäckerei bis 20:00 h geöffnet, so dass wir uns kurz vor Ladenschluss zwei „Eingeklemmte“ und etwas zum Trinken erhaschen konnten.

Der nächste Tag begann strahlend. Gemütlich assen wir unser Frühstück mit Sicht auf die Rhône. Zwar hatten wir unsere Route für den heutigen Tag genau studiert und auf der Karte markiert. Trotzdem kamen wir nach einigen Kilometern von der Strasse ab und landeten auf dem Pilgerwanderweg. Zuerst schien alles harmlos zu sein, aber bald einmal lag ein umgefallener Baum über dem Pfad. Zu zweit hievten wir unsere schweren Räder darüber. Etwas später mussten wir ebenfalls zu zweit, Velo für Velo einen steilen, steinigen und glitschigen Waldweg hinaufschieben. Darnach hing der Hausfriede schon mal für kurze Zeit schief! Zum Glück befanden wir uns bald wieder auf der asphaltierten Strasse. Beim Anblick des blühenden Flieders, der Glyzinien, der Goldröschen und der Japanischen Kirschen war der kleine Frust von vorher schnell vergessen. Das Landschaftsbild hat sich in der Zwischenzeit geändert. Es ist hüglig bis bergig geworden, die Dörfer liegen weit auseinander und wirken ausgestorben. In Yenne, in einem kleinen Café an der Sonne, setzten wir uns an den Tisch von drei deutschen Pilgern und assen eine kleine Tartine. Die hatten noch 5 – 6 Stunden sehr steilen Bergaufstieg zu meistern bis zu ihrer nächsten Unterkunft.

Yenne

Unser Reiseführer riet uns auf der Strasse im Tal zu bleiben und die Gorge de la Balme zu passieren. Nach dieser Passage wurden wir für unsere Mühen am Morgen belohnt: Auf der „Veloroute du Léman à la mer“ fuhren wir 18 km dem Rhôneufer entlang durch Naturschutz- und Erholungsgebiet (das gab es 1998 auch noch nicht) bis nach St.Genix-sur Guiers, unserem nächsten Etappenziel.

Gâteau Labully Hefekuchen mit Mandel-Zuckerfüllung die Spezialität der Region

Auf der Suche nach einer Unterkunft, trafen wir auf einen jungen Wanderpilger. Es stellte sich heraus, dass er aus Hermatswil oberhalb Pfäffikon ZH stammt und ein Patenkind in Madetswil hat. Wie ist doch die Welt klein! Wir fanden unser Bett im einzigen, geöffneten Hotel im Ort, dem „ Coq en velours“.

Ein elektronischer Coq weckte uns tatsächlich am anderen Morgen. Für diesen Tag war ein Ruhetag vorgesehen. Da es sich um einen etwas grösseren Ort handelt, dachten wir, es gäbe hier die Möglichkeit einen Prepaid Internetzugang für einen Monat zu kaufen, was letztes Jahr in Südwestengland für ca. Fr.25.00 überhaupt kein Problem war. Da kein entsprechender Laden im Ort vorhanden war, riet uns die Angestellte in der Touristeninformation nach Le Pont-de-Beauvoisin zu fahren. Zug gäbe es keinen, Autobus auch nicht, es bleibe nur das Taxi. Armin hatte dann die glorreiche Idee, es mit Autostopp zu versuchen und stellte sich an den Strassenrand. Die Autofahrer aber glaubten, er winke ihnen zu und winkten freundlich zurück und traten aufs Gas. So entschieden wir uns für das Taxi. Im Fachgeschäft in Le Pont- de-Beauvoisin rieten sie uns nach Chambery zu fahren, dort sei so ein Ding für Euro 60.00 für einen Monat erhältlich. So gaben wir unser Vorhaben auf. Die Internetverbindungen sind in Frankreich, besonders in den ländlichen Gegenden sehr schlecht. Eigentlich wollten wir heute unseren Blog aktualisieren, da es schon Reklamationen gegeben hat, weil man noch nichts von uns gehört hatte. Etwas haben wir von den „Langzeitpilgern“ gelernt: Weshalb diese Eile – es gibt Wichtigeres im Leben. Also zügeln wir unser Temperament und akzeptieren alles wie es kommt. Etwas anderes ist uns mit den heutigen Erfahrungen ebenfalls bewusst geworden – wie verwöhnt wir Schweizer eigentlich sind. Fast alles ist in nächster Nähe erhältlich, die öffentlichen Verkehrsmittel funktionieren bestens und doch sind wir immer am Reklamieren.

Den heutigen Tag ernannten wir zum „Tag des Hundes“! Die Bevölkerungsdichte hatte wieder etwas zugenommen. Wir fuhren an vielen Einfamilienhäuser und Gehöften vorbei. Aus jedem Garten wurden wir von mindestens 2 – 3 Hunden angekläfft, teils mit tiefem, teils mit heiserem Gebell. Zum Glück waren alle hinter Zäunen eingesperrt, sonst hätten wir den einen oder anderen zum Mittagessen verspeisen müssen.

Trotz Hundegebell wagten wir einen Blick zurück

Ab und zu hörten wir glücklicherweise den Kuckuck, wie er uns „bon courage“ für die Reise wünschte. Für die heutige Etappe verliessen wir für kurze Zeit das flache, gemütliche Rhônetal. Mehr oder weniger steil ging‘s bergauf und ab. Kurz vor unserem Ziel, La Côte-St.André, näherte sich uns eine grosse, dicke Regenwolke. Wir hofften, sie könnte sich mit der Begrüssung noch etwas zurückhalten – leider nein! La Côte-St. André ist der Geburtsort von Hector Berlioz und wird von diesem Komponisten auch dominiert. In der zweiten Augusthälfte finden hier die Berlioz-Festspiele statt. Dies mag wohl die Mitglieder des Männerchores der Stadt Zürich daran erinnern, dass sie sein Requiem vor einigen Jahren im KKL Luzern vorgetragen hatten.

Exklusiv-Foto für den MCZ

Am folgenden Morgen, als wir so gemütlich durch die blühenden Rapsfelder radelten, fragten wir uns, warum eigentlich Berlioz ein Requiem komponiert hatte und nicht eine Raps-odie!

Blühende Raps-odie

Am Pilgerweg

Später am Tag durchquerten wir grosse Apfelbaumplantagen, mit schön geschnittenen, blühenden Bäumen. Der Obstbauer, mit riesigem Traktor und angehängtem Giftfass, verpasste dem Blust eine Spritzung gegen allerlei Schädlinge. Er war bekleidet wie ein Mitarbeiter eines AKW‘s, der den Strahlen ausgesetzt ist, mit Helm und Maske. Bis anhin glaubten wir, Äpfel wären gesund.

Werden aus diesen bestäubten Blüten einst gesundes Obst?

Nebenbei erwähnt: Ein grosses Atomkraftwerk mit zwei Meilern ist nicht weit davon entfernt. In Chavanay, wieder im Rhônetal, hatten wir eine einfache Unterkunft gefunden. In der Bar, wo sich das Dorf so trifft, wurde lautstark diskutiert, wer wird am 22. April die Präsidentschaftswahl gewinnen: Sarkosy oder Hollande? Während wir das Gepäck abluden, wurde drinnen schon gerätselt, aus welchen Beweggründen wir wohl auf dem Jakobsweg unterwegs seien. Chagrin d’amour kann es wohl nicht sein, wir sind ja zu zweit unterwegs! Herzlich wurden wir in diesen Kreis aufgenommen, und als wir so munter mitdiskutierten und uns amüsierten, kam Marc daher, unser Pilger aus Hermatswil. So trifft man sich wieder.

Von nun an sind nicht mehr Kilometer, sondern Höhenmeter gefragt. Heute verliessen wir endgültig das Rhônetal in Richtung Massif Central.

Abschied vom Rhônetal

Durch die steilen Rebberge schoben wir unsere Räder bergauf und überquerten den Col du Banchet. Die Abfahrt, ins im Tal gelegene Bourg-Argental liess uns einmal mehr zu Eis erstarren. In unserem Führer aus dem Jahr 2010 standen in diesem Ort noch drei Hotels zur Auswahl. Jetzt, 2012, existiert keines mehr! So fragten wir uns durch, nach einem Chambre d’hôte. In einem alten Herrschaftshaus, das vor langer Zeit zu einer Seidenweberei gehörte, bei der charmanten Madame Rouchouse, fanden wir ein Bett für die nächste Nacht.

Chambre d'hôtes in Bourg-Argental

Sie entschuldigte sich, weil sie uns zum Nachtessen nicht bekochen konnte, da sie für diesen Abend Gäste eingeladen hatte. Schade, denn ein herrlicher Duft aus der Küche hatte das ganze Haus erfüllt. Als wir am Abend, auf der Suche nach einem Restaurant, mit vier Schichten Kleider auf dem Körper (T-Shirt, Faserpelzpullover, Faserpelzjacke und Regenjacke) unterwegs waren, trafen wir wieder auf Marc, unseren Hermatswiler. Er wusste schon, dass wir auch im Ort waren, er hatte im selben Haus wie wir ein Zimmer gefunden. Der Informationsfluss klappt auch in Frankreich.

Was will der Hahn uns wohl verkünden?

Es regnete in Strömen die ganze Nacht durch und eine Änderung war nicht in Sicht. Kurz nach 7:00 h morgens, sahen wir, wie Marc sich, unter einer Pelerine versteckt, zu Fuss auf den Weg nach dem 33 km entfernten Monfaucon-en-Velay machte. Diese Ortschaft wäre auch unser Tagesziel gewesen. Etwas später machten auch wir uns, von Kopf bis Fuss in Gore-Tex eingehüllt, auf den Weg. Teils fahrend, teils schiebend erreichten wir nach 12 km den 1030 Meter hohen Tracol.

Kein Weiterkommen! Kikeriki

Mit jedem Höhenmeter, den wir überwunden hatten, verwandelte sich der Regen mehr in Schnee. Der vorbeifahrende Salzwagen streute auch uns eine Portion Salz auf die Schuhe. Auf dem Pass lag der Schnee ca. 15 cm hoch auf der Strasse und an eine Talfahrt per Velo war nicht zu denken. Lustlos griffen wir dann doch zum Fotoapparat um ein Erinnerungsbild zu schiessen. Dann geschah das fast Unfassbare und wir kamen zur Erkenntnis: Es gibt sie doch noch, – die Engel! Ein Mann mit einem Renault Espace fuhr an uns vorbei, kehrte wieder, hielt bei uns an und fragte, ob er uns ein Stück weit mitnehmen könne. Und ob! Blitzschnell waren Gepäck und Räder im Auto verstaut. 36 km durften wir mit ihm fahren, direkt ins Zentrum von Yssingeaux, einem für uns unbekannten Ort.

Trübe Aussichten - Wann und wie kommen wir weiter?

Dort wurde alles in Eile wieder ausgeladen und zusammengestellt. Zähneklappernd vor Kälte stürmten wir ins nächste Hotel. Der Besitzer musterte uns von Kopf bis Fuss und sagte blasiert: Bei ihm gäbe es nur Zimmer gegen Vorbestellung! Er kam uns vor, wie ein Pharisäer! Es gibt sie immer noch, diejenigen Franzosen, die es noch nicht begriffen haben, dass Radfahrer keine Zweitklasseleute sind, sondern auch Geld einbringen. Sie haben lieber einen geleasten Mercedes vor der Türe, als ein bezahltes Velo! Diese Erkenntnisse hatten wir schon bei früheren Touren in Frankreich gemacht. Es dauerte nicht lange, bis wir ein Hotel fanden, das gerne unsere Euros nahm und buchten das Zimmer gleich für zwei Nächte. Wir zogen uns rasch um, und hatten so noch die Gelegenheit im angegliederten Restaurant zu essen. Wie Gott in Frankreich tafelten wir, mit allem Drum und Dran. Nachdem die Mahlzeit verdaut war, mussten wir uns zuerst auf der Karte orientieren, in welcher Ortschaft wir überhaupt gelandet waren. Auch die heutigen Erfahrungen gehören zum Jakobsweg und stimmten uns etwas nachdenklich. Sollte nicht jeder von uns weniger Egoist sein und dafür umso mehr als Engel wirken?

Den ungeplanten Ruhetag nutzten wir, um unsere Wäsche zu waschen und zu trocknen. Einige Meter vom Hotel entfernt befand sich eine „Self Laverie“. Während wir im Waschsalon warteten, bis der Waschgang abgelaufen war, schneite es draussen ohne Unterbruch weiter.

Bange Minuten - Passen die Kleider nach unserer Programmierung noch?

Wir konnten uns die Zeit nehmen, um mit unserem Sohn Oliver in Peking und mit unserem Nachbarn Hans zu skypen. In der Touristeninformation erhielten wir noch die positive Nachricht, dass es einen Bus nach Le Puy-en-Velay gibt, in dem wir unsere Räder mitnehmen könnten. Die Busse fahren nicht wie in der Schweiz im ½ Stunden oder Stundentakt sondern es gibt einen um 8:00 h morgens und einen um 16:00 h abends.
So beschlossen wir, uns am nächsten Morgen frühzeitig auf die Beine zu machen.

Am folgenden Tag mussten wir die Räder in der Réception des Hotels zuerst auftauen lassen. Alles war eingefroren.

Bei Minustemperaturen schoben wir unsere Velos sorgfältig über Schneehaufen und Glatteis zum Busbahnhof. Es dauerte nicht lange und Armin lag samt Velo und Gepäck am Bo-den. Der Busfahrer war zuerst nicht besonders erfreut, als er uns mit den Fahrrädern sah und wollte schon abwinken. Als wir ihm dann aber klar machten, dass wir extra im Büro nachgefragt hätten, wurde er sehr hilfsbereit und gab uns dann noch Tipps für unseren Aufenthalt in Le Puy-en-Velay. Die Fahrt durch eine herrliche Winterlandschaft, bei wolkenlosem Himmel über die Vulkanhügel des Velay dauerte ca. 45 Minuten und so kamen wir bereits um 8:45h in Le Puy-en-Velay an.

Blick zurück in die Schneeberge

Auf dem Stadtbummel begegneten wir wieder vielen Pilgern, die wir unterwegs irgendwann mal getroffen hatten, auch Marc war wieder da. Jeder hatte sein eigenes Abenteuer von den letzten Tagen im Schnee zu erzählen.

Freudiges Wiedersehen

Kathedrale mit schwarzer Madonna

Rocher et chapelle Saint-Michel-d'Aiguilhe

Eine erste kleine Zusammenfassung des Pilgerweges ab Genf:
Wir haben viele interessante Leute, die auf dem Pilgerweg unterwegs sind, getroffen. Die meisten stammen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. Man trifft sich, tauscht sich aus, geht viel-leicht ein Stück gemeinsam, so lange es passt, man trennt sich wieder und freut sich bei einem Wie-dersehen. Viele begeben sich jedes Jahr für 1 – 2 Wochen auf den Weg und suchen etwas Ruhe vom so hektischen Alltag, es gehört zu ihrem Jahresplan. Andere nehmen sich die Zeit, sammeln ihre Kräfte und wandern während Wochen, Tag für Tag ihre 25 – 35 km, bei Sonnenschein, bei Kälte, bei Wind und Regenwetter, von ihrem Zuhause nach Santiago de Compostella. Unwahrscheinliche Leistungen werden da vollbracht und jedem gebührt die Ehre. Jeder CEO der grossen Finanz- und Wirtschaftswelt (auch Spitaldirektoren) sollte vor Antritt seines Postens, einen solchen Leistungsausweis mitbringen, dann stünde vielleicht wieder mehr der Mensch im Vordergrund und nicht nur der Profit.
Aber auch neben dem Weg gab es viele nette Leute, die uns gut gesinnt waren, z. Beispiel der Taxi-fahrer in St. Genix-sur-Guiers, der uns in den Nachbarort gebracht, wieder abgeholt hatte und die Spesen erst ganz am Schluss einkassierte; nicht zu vergessen der Engel vom Tracol! Daneben gab es immer wieder interessante und auch lustige Gespräche. Wir sind gespannt, was wir in den nächsten Tagen erleben werden.

3 Kommentare zu “Genf – Le Puy-en-Velay 9. bis 17. April 2012”

  1. André Chiodiam 23.04.2012 um 09:18

    Mit einem Grinsen auf den Stockzähnen habe ich eure Berichte gelesen, für mich wie meine gesammelten Erlebnisse der letzten 25 Jahre Velotouren (zuerst hauptsächlich in Südfrankreiche und in den letzten Jahren auch in Italien). Wir wurden auf unserer dreimonatigen Veloreise in Italien Mitte Mai auf einem ****Camping abgewiesen da angeblich alles besetzt, vermutlich sahen wir nach Arbeit aus…. und an die geringschätzigen Blicke eines Hoteliers in St. Enimie erinnere ich mich nach über 25 Jahren noch, vielleicht hätte ich meine Beine doch rasieren müssen!

    Ich werde morgen für eine Velo-Woche Südfrankreich aufbrechen (ab Lyon via Departement Drôme in die Region Arles)- einige Hotels habe ich in weiser Voraussicht bereits reserviert.

    Viel Spass noch

    André

  2. Bertino Somainiam 23.04.2012 um 19:43

    Tschau zäme
    Haben ganz gespannt die Berichte der ersten 2 Wochen gelesen. Da habt ihr ja schon viel mehr erlebt als 2 Monate zuhause – nicht nur wegen der Landschaft, sondern auch die Wetterkapriolen und vor allem alle alle Sorten von Menschen (darunter eben hie udn da ein Engel). Verschiedentlich mussten wir schmunzeln und haben beim Anblick auf dem Pass mitgeschlottert. Ihr habt wohl die Schhneeschuhe vergessen mitzunehmen!! Sowas gehört in eine seriöse Planung. Sicher spürt ihr nun den Frühlinsgwind (als Rückenwind) – es wird alles von nun an besser. Die Entscheidung über die Zukunft von Frankreich (Stichwahl) erlebt ihr auch hautnah mit.
    Tolle Erlebnisse und bis bald – wir sind gespannt.
    An schöne Gruess vom Igang is Ämmithal
    Rosmarie und Bertino

  3. Margrit und Ueliam 25.04.2012 um 16:01

    Hallo Armin und Susi,
    euer Reisebericht ist total spannend zu lesen. Was ihr ja schon alles erlebt habt in den 3 Wochen ist eindrücklich. Ich habe mal die Route gegoogelt und wow, ihr seid ja schon recht weit gekommen, und das bei garstigen Bedingungen. Hoffentlich habt ihr unterdessen etwas besseres Wetter und vor allem nicht mehr so kalt. Unsere Bewunderung habt ihr jedenfalls für euer Vorhaben. Super.
    Wir brechen auch bald auf zu unserem Velotourli rund um Ostfriesland, aber wir sind nur etwa 10 Tage unterwegs, freuen uns aber darauf.
    Wir wünschen euch weiterhin viel Spass, tolle Begegnungen und spannende Erlebnisse.
    Liebi Grüess vo Madetswil,
    Margrit und Ueli