St-Jean-Pied-de-Port – Roncesvalles 28 km
Roncesvalles – Pamplona 50 km
Pamplona – Estella 51 km
Estella – Logroño 48 km
Logroño – Santo Domingo de la Calzada 51 km
Santo Domingo de la Calzada – Villefranca Montes de Oca 35 km
Villefranca Montes de Oca – Burgos 54 km

Nach einem herzlichen Abschied von unseren Gastgebern in St. Jean-Pied-de-Port nahmen wir den Ibañeta-Pass in Angriff, der uns einigen Respekt einflösste, galt es doch 800 Höhenmeter zu bewältigen. Kurz nachdem wir St. Jean-Pied-de Port verlassen hatten, hiess uns die spanische Provinz Navarra willkommen.

Hola - España

Kaum im ersten Dorf angelangt, waren wir gleich mit einer Gruppe Spanier im Gespräch, besser gesagt im Gestotter. Englische, italienische und französische Wörter kamen uns in den Sinn, nur keine spanischen. Ab jetzt werden jeden Abend 10 Sätze aus dem „Langenscheidt Grundwortschatz“ gepaukt. Das Tal mit den steilen Felsen, das wir hinauf kletterten, ist mit der Schöllenen zu vergleichen. Nur gedeihen an den Abhängen keine Alpenrosen, sondern gelber Ginster.

Internationales Radlertreffen auf dem Ibañetapass

Nur wenige Kilometer nach der Passhöhe befindet sich Roncesvalles. Dieser Ort besteht eigentlich nur aus einer riesigen Klosteranlage und zwei kleinen Pensionen. In einem Teil des Klosters ist ein gediegenes Hotel untergebracht, in einem anderen Teil die offizielle Pilgerherberge, die Platz für 100 Personen bietet.

Roncesvalles

Unterwegs bekamen wir den Tipp, uns diese Herberge mal anzusehen. In unserem Führer lasen wir, dass hier keine Radfahrer akzeptiert würden. Trotzdem wollten wir kurz einen Blick in dieses historische Gemäuer werfen. Strikt und energisch wurden wir in unseren Velokleidern weggewiesen, mit der Begründung, diese Herberge sei nur für Pilger und nicht für Touristen. So kehrten wir in unsere Pension zurück und bestellten dort in der Bar selbstsicher dos ensaladas mixtas y dos cervezas. Und siehe da, wir bekamen das Richtige – also es geht doch! Die Pension bot ein Pilgernachtessen für 9.00 Euros an. Wir liessen 2 Plätze reservieren und waren gespannt, was uns da für diesen Preis geboten würde. Ein Topf mit Gemüsesuppe, anschliessend eine gebratene Forelle mit Pommes, zum Dessert ein Yoghurt, sowie eine Karaffe Wein und Wasser wurde uns als Pilgermenü aufgetischt.
Seit St. Jean-Pied-de-Port ist die Pilgerschar noch internationaler geworden. Selbst Japaner und Chinesen trifft man auf dem Camino. Beim Nachtessen wurde fast nur englisch gesprochen. Vor der Bar musste einer ein Bild von einer englischsprechenden Gruppe knipsen. Damit sie auf dem Foto freundliche Gesichter machen würden, brachte er ihnen das Wort „Ameisenscheisse“ bei und meinte, das würde ja sonst niemand verstehen. Erst als wir in Gelächter ausbrachen, merkte er, was er überhaupt gesagt hatte. Wir werden das Gefühl nicht los, dass unsere Reise am heutigen Tag einem Neubeginn gleich zu setzen ist.

Qué dia tan bonito! Nach der ersten Nacht in Spanien, als wir aus dem Fenster blickten, war da ein wolkenloser Himmel zu sehen. Das war eine Begrüssung! Es war zwar etwas kühl, aber schliesslich waren wir über 900 m über Meereshöhe. Solches Wetter hatten wir uns doch schon lange gewünscht und die Welt sieht doch bei Sonnenschein so schön aus. So war auch unser erster Eindruck von Spanien. Die wenigen Dörfer, die an unserem Weg lagen, sahen alle sehr sauber und gepflegt aus. Keine baufälligen Häuser, die zum Verkauf angeboten werden, wie in Frankreich. Der Baustil erinnerte uns ans Bündnerland, die Landschaft ans Obergoms.

Der einzige Nachteil war, dass wir in keinem Dorf einen Laden vorfanden, wo wir unser Picknick hätten einkaufen können. Schade, denn wir fuhren an so manchem idyllischen Picknickplatz vorbei. Man merkt sehr wohl, dass der Pilgerweg in Spanien eine lange Tradition hat. Unübersehbar ist der Camino francés ausgeschildert.

Ca. 10 km vor Pamplona konnten wir weg von der Hauptsrasse auf einen gemütlichen Radweg ausweichen, der uns am Ufer des Rio Argo entlang, durch das Naherholungsgebiet direkt ins Zentrum der Hauptstadt von Navarra führte.

Einfache Sache - immer diesen Markierungen folgen!

Pamplona, bekannt durch die Fiesta de San Fermin, wo die Stiere durch die Gassen gehetzt werden und durch Ernest Hemingway’s Roman „Fiesta“ zeigte sich uns als saubere Stadt, die mit ihrem etwas strengen Baustil eine gewisse Noblesse ausstrahlt. Wir hatten genügend Zeit, um uns die Kathedrale, ihre Umgebung und die Altstadt anzusehen.

Hemingwaydenkmal vor Stierkampfarena

Kathedrale und Kreuzgang in Pampona

Stilvolle Häuser

Besonders frisches Fleisch nach Stierkämpfen!

Der 8. Mai war definitiv nicht unser Tag! Der obligate Blick am Morgen aus dem Fenster liess uns aufheulen. Regen! Davon hatten wir wahrlich genug in den letzten Wochen. Am liebsten hätten wir das Leintuch wieder über unsere Ohren gezogen. Im selben Hotel war noch eine kleine Gruppe deutscher „Anfänger-Luxuspilger“ untergebracht. Dann die Szene, die uns jeweils zum Flüchten bringt! Wir setzten uns beim Frühstück an ein kleines Tischchen. Die junge Reiseleiterin hat das beobachtet und sich dann bei der Hotelangestellten beklagt, sie seien eine Gruppe und der Tisch gehöre ihnen. Zum Glück reagierte die Hoteldame nicht, denn sonst hätten wir unser Frühstück auf der Strasse essen müssen, denn es gab keine weiteren Tische. Zur Belohnung setzten sich zwei Damen aus jener Gruppe zu uns. Es waren genau diese Leute, die wir so heiss „lieben“, ob Deutsche oder Schweizer. Leute in einer Gruppe, die mal ins Ausland fahren und meinen, es müsse alles so wie zu Hause sein. Die Eine meckerte, weil auf ihrer organisierten Pilgerreise, in einer privaten Unterkunft nur ein Bett und ein Stuhl vorhanden war, kein Tisch etc. Wäre sie nur 20 km länger marschiert, hätte sie vielleicht in einem Hotel ein Zimmer, das ihren Ansprüchen entsprich, logieren können. Ein weiteres Problem für sie waren die Petflaschen, in Deutschland gibt es doch Pfand dafür! Ja, mein Gott, wir sind auf dem Jakobsweg in Spanien und nicht in Nordrhein-Westfahlen oder im „Züribiet“. Wir konnten es nicht lassen und liessen die Bemerkung „Luxuspilger“ fallen. Das hörten sie gar nicht gerne und meinte ihr Rucksack sei doch etwa 4 kg schwer. Andere buckeln 10 – 15 kg auf dem Rücken, das über 2000 km und sind zufrieden, wenn sie abends ein Bett zur Verfügung haben. Wir luden unser Gepäck auf unsere Räder und ergriffen die Flucht.
Pamplona ist eine fahrradfreundliche Stadt und der Jakobsweg bestens ausgeschildert. So fanden wir den Weg recht gut aus der Stadt, aber in der Agglomeration hatten wir so unsere Mühe, da wir nicht mehr dem Pigerwegzeichen folgen konnten. Diverse Leute wollten uns helfen, aber jeder erzählte uns etwas anderes. Am Schluss standen wir vor einer verbarrikadierten Autobahnzufahrt. Viel Zeit ging mit der verzweifelten Suche nach der richtigen Strasse verloren. Irgendwann fanden wir diese und was wir da sahen, war purer Wahnsinn. Ab Pamplona bis Santiago de Compostela wurde eine Autobahn gebaut, parallel dazu verläuft während ca.100 km eine sehr gut ausgebaute Nationalstrasse und kein Schwein fährt darauf. Nur zwei Schweizer Esel auf dem Jakobsweg geniessen das ungestörte Radeln darauf.

Luxusradweg nur für uns zwei!

Wir fragen uns, ob da etwa EU-Gelder verpufft wurden?
Am Nachmittag zeigte sich die Sonne, was aber nur ein Waschküchenklima verursachte. Das drückte uns fast in den Boden und es lief für uns einfach nicht richtig rund. In Puenta la Reina setzten wir uns auf eine Bank und versuchten unsere Laune mit frischen Erdbeeren aufzuheitern.

Puenta la Reina

Da kamen zwei Bikepilger aus Wales angebraust. Sie waren dem Wanderweg gefolgt. Heissa! Sahen die aus! Bis zum Kopf waren die mit Dreck zubetoniert. Die mussten sich am Abend mit der ganzen Ausrüstung unter die Dusche stellen. Ganz neidisch musterten sie unsere „sauberen“ Velos. Unser Nachtlager wollten wir in Ortschaft mit dem wohlklingenden Namen „Estella“ suchen. Mit Müh und Not erreichten wir denn auch unser Ziel, aber die Einfahrt in der Ort machte uns nicht gerade „gluschtig“. Eine stinkende Chemiefabrik und eine zerfallene Kirche begrüssten uns.

Mittelalterlicher Palast in Estella

Für alle unsere Mühen wurden wir schliesslich mit einer schönen Unterkunft mit zwei breiten Betten mit guten Matratzen belohnt. Nebst unserem Gepäck, schleppten wir auch unsere Fahrräder in den ersten Stock, sie durften auf dem Balkon übernachten.

Der graue Himmel am nächsten Tag sah eher nach Nebel aus. Kaum waren unsere Räder bepackt, war der Himmel auch schon blau. Ausgeruht und gut gelaunt schoben wir unsere Velos gleich steil den Berg hinauf zum Kloster Irache. Wir fahren ja durch die riesigen Weingebiete von Navarra und Rioja und begegnen somit auch vielen Weingütern, deren Namen man schnell wieder vergisst. Aber den Namen Bodega Irache vergisst keiner mehr, der je hier vorbeigekommen ist. Diese Bodega ist weltbekannt für den „Fuente de Vino“, den Weinbrunnen. Da ist tatsächlich an der Aussenwand ein Hahn angebracht, wo man sich mit Wein bedienen kann.

linker Hahn Wein - rechter Hahn Wasser

Jeden Tag werden 70 Liter für die Pilger zur Verfügung gestellt. Manch einer füllt sich da gleich die Flasche und nicht nur den Becher und so gehen die Pilger, die diese Stelle erst am Nachmittag passieren vielfach leer aus. Es war ja erst morgens 9:30 h, als wir vorbeikamen, trotzdem kosteten auch wir von dem feinen Saft. Es schien auch, als würde heute wieder alles wie am Schnürchen zu laufen. Wir genossen das schöne Wetter, die abwechslungsreiche Landschaft und einfach das ganze Leben,

bis Armins Drahtesel störrisch wurde. Wahrscheinlich hatte das Rad am Vortag (wen wundert’s) einen Schlag erlitten. Eine Speiche war gebrochen und die hinteren Bremsscheiben mussten ausgewechselt werden.

Mit Bedienungsanleitung geht's einfacher!

Die Bremsen reparierte Armin selbst, die Speiche liessen wir am Abend in Logrono in einer Werkstatt reparieren. Zum Glück hatten wir das nicht schon am Vortag bemerkt, sonst hätten wir alles einen Abhang hinunter geworfen. Unser Luxusradweg führte uns weiter durch Weinkulturen, Olivenhaine, vorbei an Mandelbäumen, am Horizont bereits die nächsten Schneeberge in Sicht, nach Logroño, der Hauptstadt von Rioja und Tapas.

Kathedrale von Logroño

Viel zu warm angezogen machten wir uns auf Entdeckungsreise durch die ansprechende Stadt. Wir müssen uns erst mal an Temperaturen bis zu 30° C gewöhnen. Wir haben immer noch etwas Eis vom Aubrac an den Zehen. Mit kühlem, fruchtigem Weisswein aus Rioja und einem Teller voll Tapas beschlossen wir diesen herrlichen Tag.

Unsere Räder nächtigten wieder im ersten Stock, dieses Mal in der Recéption.

Am nächsten Morgen sassen wir in einer Kaffeebar beim Frühstück, die vollbepackten Fahrräder draussen in Sichtweite. Wer kam denn da anmarschiert? Josef, der Bikepilger aus Süddeutschland, den wir in Arthez-sur Béarn bei unserem ersten Picknick getroffen hatten. Er trug nicht mehr Bike-montur, sondern war gekleidet wie ein fescher Pilger, mit Sonnenhut und Muschel. Sein Bike depo-nierte er in St. Jean-Pied-de-Port und hatte sich dort zum Fusspilger mutiert. Jetzt marschiert er bis ans Ende der Welt, fährt mit dem Bus zurück nach St. Jean-Pied-de-Port, holt sich dort sein Bike und will anschliessend nach Rom weiter radeln. So trifft man sich immer wieder und man hat den Eindruck, die Welt sei ein Dorf. Auf dem Velo-Pilgerweg verliessen wir Logrono. Da unsere Reise keine Flussvelotour ist, geht es auch ständig auf und ab. Die Fahrt durch die riesigen Weinbaugebiete des Rioja mit der rotbraunen Erde war beeindruckend.

Hoffentlich wir es ein guter Jahrgang

Weingut XXL für Schweizerverhältnisse

Wieder war ein Ort mit wohlklingendem Namen unser Ziel: Santo Domingo de la Calzada. Bei der Durchfahrt durch die Agglomeration überkam uns wieder das Gefühl, ups, schon wieder so ein öder Ort, wurden aber bald eines anderen belehrt. Um diese Jahreszeit wird der Santo Domingo gefeiert, der zu Lebzeiten viel Gutes getan hatte und bald nach seinem Tod „Heilig“ gesprochen wurde. So war also der ganze Ort in Feststimmung.

Esel für einmal nicht auf dem Jakobsweg

Bald mussten wir wieder Auskunft geben über das „Woher“ und „Wohin“. Aus einer ledernen Baskenflasche wurde uns Sangria zum Trinken angeboten. Der Ort lud uns also gleich zum Verweilen ein. Die Kathedrale ist bekannt dafür, dass in der Kirche ein Hühnerpaar lebt und dort ihr Futter pickt.

Hahn und Huhn in der Kathedrale hinter Gittern

Dies steht in Verbindung mit folgender Geschichte:
Etwa im 14. Jahrhundert sollen der deutsche Pilger Hugonell und seine Eltern in Santo Domingo auf ihrer Pilgerreise Halt gemacht haben. Als der junge Mann die Liebe der Wirtstochter verschmähte, bezichtigte die Beleidigte ihn des Diebstahls. Der junge Mann endete am Strick. Auf dem Rückweg von Santiago fanden die Eltern ihren Sohn am Ortseingang von Santo Domingo an einem Strick hän-gend, aber lebend, auf den Schultern des Santo Domingo. Als sie das dem Richter, der zu Tische sass, meldeten, erklärte dieser: „Euer Sohn ist so tot wie die Brathühner auf meinem Teller“. Noch wärend er sprach, erhoben sich die Tiere mit lautem Krähen. Die Richter trugen als Mahnung lange Zeit einen Strick um den Hals, der später durch ein bequemeres Band ersetzt wurde.
Die in der Kathedrale zur Schau gestellten lebendigen Hühner werden übrigens alle 3 Wochen ausgetauscht.

Eisenplastik vor Pilgerherberge

Heute tummelten wir uns den ganzen Tag auf dem Pilgerweg, auf einer meist unbefestigten Piste.

Kesselflickerpilger - eine neue Kategorie

Jeder Pilger hat sein eigenes Kreuz

weit ist der Weg.....

Einige Kilometer nach Santo Domingo de la Calzada verschwanden langsam die weiten Weinkulturen. Wir verabschiedeten von La Rioja und wechselten in die saftig grüne Provinz Castilla y Léon. Der Weg stieg stetig etwas an. So erreichten wir am Nachmittag staubig und verschwitzt den Ort Villafranca Montes de Oca auf über 945 m. Langsam gehören wir nicht mehr zu den Warmduschern, sondern das Wasser wird etwas kühler eingestellt. Wir beklagen uns auch nicht mehr über eiskalte Steinböden in den Hotels, sondern empfinden dies als Wohltat. Die Fusspilger suchen für die Rast ebenfalls Schattenplätze. So breitete ein Pilger unter dem Dach einer stillgelegten Tankstelle seine Liegematte aus und machte sein Mittagsschläfchen, oder ein japanisches Paar legte sich in einen kleinen Tunnel an den Schatten und stöhnte wegen der Hitze. Die meisten Japaner sind immer ganz in Kleider eingehüllt und tragen oft noch Handschuhe, um sich vor der Sonne zu schützen. Am Abend studierten wir lange die Karte, um herauszufinden, wie wir am nächsten Tag am ehesten Burgos erreichen würden. Der Pilgerweg war für uns nicht geeignet und die Nationalstrasse mit den vielen grossen Camions machte uns Angst. So blieben uns nur noch die Nebenstrassen über die Montes de Oca.

Störche lieben Kirchtürme als Nistgelegenheit

Frisch ausgeruht, in gemächlichem Tempo und allein auf der Strasse fuhren wir durch eine ganz andere Landschaft als am Vortag.

Strasse auf den Monte de Oca

Wir besuchten die Kirche San Juan de Ortega hoch auf dem Berg.

In lockerer Fahrt durchquerten wir einige kleine Dörfer, wie zum Beispiel Atapuerco. Erst nachher stellten wir fest, dass wir da an einem Unesco Weltkulturerbe vorbei gefahren waren. 1994 wurden dort die ersten 800 000 Jahre alten Knochenreste gefunden. Seither findet man immer wieder irgendeinen Knochen. Dadurch wurde das Dorf zur wichtigsten archäologischen Ausgrabungsstätte der Welt erkoren. Nach der zügigen Fahrt durch ein kilometerlanges Industriegebiet erreichten wir ohne grössere Probleme um die Mittagszeit Burgos, eine der wichtigsten Städte am Jakobsweg. Wir waren stolz, dass wir auch gleich ein Hotel im Zentrum fanden. Das sollte sich aber noch rächen. Die Stadt hat einiges zu bieten, so ein weiteres Kulturerbe, die riesige Kathedrale unter deren majestätischen Türmen, Spaniens beliebtester und schelmenhaftester Sohn, der mythische El Cid begraben sein soll.

mit jedem Stundenschlag verschlingt der Stundenschläger eine Fliege!

In den fünfziger Jahren wurde dessen Geschichte mit Charlton Heston in der Hauptrolle verfilmt. Wir hatten beschlossen, in dieser Stadt einen Ruhetag einzuschalten und hatten deshalb genügend Zeit für eine ausgiebige Besichtigung der Kathedrale und eine Stadtrundfahrt mit dem Treno turistico.

Plaza de San Fernando

Im Sommer schattenspendende Platanenallee

Zudem feierten wir unseren 40. Hochzeitstag, was Anlass für ein feines Nachtessen war. Als wir gegen 22:00 h zurück zum Hotel schlenderten, waren die Gassen voll von Leuten und eine fröhliche, südländische Stimmung herrschte. Die laute, heitere Stimmung dauerte dann bis in die Morgenstunden. Kaum war der letzte Nachtschwärmer verstummt, ging eine laute Prozession durch die Gassen. Wir trauten unseren Ohren nicht. Schlaf war in dieser Nacht Mangelware.

Seit einer Woche nun radeln wir durch Spanien und haben von diesem Land die ersten Eindrücke gesammelt. Der Jakobsweg als solcher, gehört ebenfalls zum Weltkulturerbe. Es sind ja sehr viele und verschiedene Erdenbürger, die sich darauf bewegen und es erstaunt uns immer wieder wie wenig Unrat herumliegt. An der Strecke Madetwil – Russikon liegen mehr Petflaschen oder Bierdosen als auf dem ganzen Weg in Spanien. Die Jakobspilger geniessen in Spanien (noch) einen gewissen Respekt. Sicher ist der Weg auch verkommerzialisiert worden, aber mancher Spanier hat dadurch ein Einkommen gefunden, was besser ist als alle EU-Hilfsprogramme. Die Kirchen und Kathedralen beeindrucken uns immer wieder. Sie sind schlicht gebaut und mit dem geschmackvollen Schmuck, zum Beispiel den goldenen Altären, strahlen sie eine gewisse Eleganz aus. Während die Kirchen auf der Via Podiensis in Frankreich manchmal fast dem Verfall nahe waren, sind die spanischen Kirchen sehr gut erhalten und gepflegt. Nicht nur die Kirchen, sondern auch die Städte und Dörfer werden sauber gehalten. Meistens, wenn wir morgens die Fahrräder satteln, haben die Putzfahrzeuge die Strassen schon gefegt.

9 Kommentare zu “St. Jean Pied-de-Port – Burgos vom 6.Mai bis 13.Mai 2012”

  1. Messmisam 15.05.2012 um 10:33

    Hallo Meilis,

    wow, ihr kommt ja ganz schön zügig voran und habt schon einiges erlebt. Gespannt verfolgen wir eure Tour auf dem Internet und freuen uns schon jetzt auf den nächsten Beitrag von euch. Geniesst eure Tour weiter und stosst ab und zu bei Tapas und feinem Wein auf die zurückgebliebenen Madetswiler an.

    Liebe Grüsse von euren Nachbarn

    Anne-Cécile, Thomas, Olivia und Larina

  2. philippam 15.05.2012 um 18:53

    Dachte mit DT-Swiss -Speichen hat man keine Speichenbrüche…

  3. Arminam 17.05.2012 um 16:41

    Die Ausdrucksweise im Blog war nicht korrekt. Es war die Befestigungschraube die die Speiche mit dem Radreifen verbindet. Die Speiche ist immer noch ganz!

  4. kurt Hofmannam 16.05.2012 um 22:21

    Hallo Susi & Armin
    Habe wiedermal im Blog geschnuppert. Sehr interessante Berichte, muss ich sagen. Toll was ihr erlebt. Auch bei uns erleben wir an einem Tag 39- und am andern 10 Grad. Manchmal spinnt alles! Aber Kopf hoch und lasst euch Zeit. Liebe Grüsse und weiterhin viel Glück. Anita & Kurt

  5. ruth mülleram 17.05.2012 um 17:46

    Schön von Euch zu hören! Wenn wir Eure Berichte lesen, überkommt uns das leise Kribbeln im Bauch, Ihr wisst ja wie das tut,
    und wir wissen jetzt ganz genau, wo und wie wir das nächste Jahr unsere „Ferien“ verbringen werden. Es stimmt schon, es ist der Virus
    von dem wir befallen sind. Macht’s gut, wir reisen mit. Wir freuen uns auf den nächsten Bericht! Ruth und Hugo

  6. margaam 18.05.2012 um 16:27

    Hoi zäme

    Grosses Kompliment Eurer Leistung! Herzlich danke für
    die ausführlichen und interessanten Berichte.
    Ich wünsche Euch, dass Ihr das Ziel gesund und mit nur noch
    blauem Himmel, Sonnenschein und Rückenwind erreichen könnt.

    Liebs Grüesssli marga f.

  7. Vreni Brändliam 19.05.2012 um 15:32

    Liebe Susi und Armin
    Ich bin beeindruckt ob Eurer Leistung und geniesse die originell geschriebenen Bericht Eurer Abenteuer. Ich freue mich auf weitere!
    Ich wünsche Euch für die weitere Reise Sonnenschein und gute Gesundheit.
    Liebe Grüsse Vreni

  8. Barbara Meboldam 21.05.2012 um 14:01

    Ciao zäme 🙂

    Ganz beeindruckt lesen wir jeweils euren Blog, einfach toll und spannend was ihr so alles erlebt, bestaunt, geniesst und manchmal auch durchzustehen habt.
    Die Geschichte mit den Hühnern und dem Strick ist echt witzig, ein toller Einblick auf was früher war und heute noch zelebriert wird.
    Wir wünschen euch weiterhin viele positive Erfahrungen auf eurem hoffentlich sonnigen Weg!

    Herzliche Grüsse
    B. & L. aus Madetswil

  9. Ingrid Chiodiam 24.05.2012 um 13:23

    Hallo, liebe Susi und Armin

    Eure Reiseberichte sind spannender als ein Krimi! Nebst strammen Waden und einer gehörigen Portion Ausdauer habt Ihr beide ja auch noch schriftstellerisches Talent. Es ist ein Genuss, Eure Reise – wenn auch nur lesend – mitzuerleben. Wir wünschen Euch weiterhin viel Glück, endlich gutes Wetter am Stück und alles Liebe!
    Bruno und Ingrid