12.04.2012
Von Madetswil nach Genf 2. bis 8. April 2012
Madetswil – Unterengstringen 44 km
Unterengstringen – Olten 68 km
Olten – Biel 70 km (mit Zug)
Biel – Portalban 54 km
Portalban – La Sarraz 56 km
La Sarraz – Nyon 53 km
Nyon – Archamps (France) 47 km
Wir betrachten es als gutes Omen für unsere Reise, dass Petrus zu unserem Start die Sonne scheinen liess.
Froh gelaunt machten wir uns auf den Weg und mündeten bald in die Mittellandveloroute Nr. 5, zwar nicht wie geplant in Rikon, sondern in Lindau.
Von der Wegführung durch das Industriegebiet von Kloten, Rümlang etc. waren wir positiv überrascht. In Regensdorf verliessen wir diese Route nach Süden um über den „Weininger“ zu kraxeln. Nach 44 km erreichten wir unser erstes Luxuslogis in Unterengstringen, nahe dem Kloster Fahr, bei Irene und Rolf, unseren langjährigen Freunden.
Zum Nachtessen und Frühstück wurden wir fürstlich bewirtet und wir verbrachten einen gemütlichen Abend zusammen. Eigentlich wollten wir, dass unser Pilgerausweis abgestempelt würde, aber „Bruder Rolf“ hatte den Stempel verlegt!
Am nächsten Morgen bepackten wir erneut unsere Drahtesel und verliessen unsere Freunde, Irene und Rolf. Nochmals vielen herzlichen Dank für eure Gastfreundschaft. Gemütlich folgten wir zuerst der Limmat, vorbei an brütenden Schwänen und fleissigen Hobbygärtnern, die ihre Schrebergärten für die Aussaat vorbereiteten. Anschliessend genossen wir die Fahrt entlang der Aare, durch schmucke Dörfer, deren Namen wir bis jetzt nur von den Autobahnausfahrten kannten, vorbei an der Habsburg und Schloss Biberstein.
Durch den Aareauenwald begleitete uns munteres Vogelgezwitscher. Die zweite Nacht verbrachten wir in Olten. Der erste Tiefschlag: Armin hatte die Daten unseres Dataloggers, der unsere Tour aufzeichnen soll, gelöscht statt gespeichert. Das Highlight des Tages: Das Hotel Astoria in Olten gewährt uns für die Übernachtung den reduzierten Fahrradpreis.
Der Wetterbericht für Mittwoch liess nichts Gutes verheissen. Dauerregen war angesagt. Für den Abend hatten wir uns mit unseren Freunden Theres und André in Biel (ca. 70 km) verabredet. So hatten wir zwei Varianten zu Auswahl:
1. Der Kluge fährt im Zuge
2. De Löli fahrt Velöli
Wir entschieden uns für die erstere! So liessen wir uns vorerst mit der SBB nach Solothurn transportieren. Dort stellten wir unsere vollbepackten Räder in den bewachten Velopark (Fr. 1.–/Velo) und besichtigten locker die schöne Altstadt von Solothurn. Die barocke St. Ursen Kathedrale war leider wegen Renovation geschlossen.
Nach einer heissen Suppe bestiegen wir wieder den Zug nach Biel. Leider verpassten wir mit dieser Lösung das Storchendorf Altreu, beschlossen aber, dies zu einem späteren Zeitpunkt nachzuholen.
Am Abend erfreuten wir uns am gemütlichen Zusammensitzen mit Theres und André. Nochmals ein grosses „Merci“ an unsere Gastgeber. Dummerweise hatte auch „Bruder André“ den Pilgerstempel verlegt, sodass unsere Pilgerausweise immer noch leer sind.
Der folgende Tag war trüb, aber trocken. So führte unsere Velofahrt entlang des Bielersees, vorbei an den bekannten Dörfern Erlach und Ins durch das fruchtbare Berner Seeland.
Nachdem zu Hause auf 660 m der Frühling noch zaghaft Einzug hält, erstaunte es uns, wie im Mittelland Obstbäume und Raps schon kurz vor der Blüte stehen.
In Portalban, am Neuenburgersee fanden wir unsere Unterkunft für die nächste Nacht. Nebst einer Dusche für uns, war auch eine Dusche für unsere Räder angesagt. Die nassen Naturstrassen hatten ihnen schwer zugesetzt.
Am Freitagmorgen gab’s grosse Aufruhr bei Meilis! Armin wollte seine Radlerhosen wechseln, aber der ganze Beutel mit den neugekauften Ersatzhosen blieb unauffindbar. Das ganze Gepäck von beiden wurde mehrere Male auseinandergenommen und durchsucht. Nichts! Der Anruf bei Theres und André blieb ebenfalls erfolglos, das Hotel in Olten ist über Ostern geschlossen! Fazit: Armin fährt jetzt während Monaten mit seinen warmen Langlaufhosen um die iberische Halbinsel! Ich freue mich schon auf Südspanien! Zwar werde ich (Susi) wegen meiner Packweise als „Kesselflicker“ betitelt, aber ich bin lieber ein „Kesselflicker“ als ein „Hosenverlierer“. Langsam kommt in mir das Gefühl auf, dass das eine kurzweilige Tour wird. Wir liessen uns deswegen die gute Laune nicht verderben und zogen mit unseren frischgeölten Rädern, bei kühlem, nebligen Wetter los. Wir durchquerten gepflegte Villenquartiere am Neuenburgersee und bald sahen wir die Türme des historischen Städtchen Estavayer-le-Lac, wo vor etlichen Jahren unser Sohn Philipp zum Korporal vereidigt wurde.
Nach einer Fotopause ging’s weiter Richtung Yverdon-les-Bains, der Pferdehauptstadt der Schweiz, wo sich sonst die Schönen und Reichen treffen.
Der Nebel hatte sich inzwischen aufgelöst und so machten wir Mittagsrast in einer Gartenwirtschaft an der Sonne. Anschliessend führte uns der Weg weiter durch die weiten Felder der Kornkammer der Schweiz; das Waadtländer Hinterland.
In La Sarraz, unweit vom Schloss, fanden wir unser Nachtlager.
Die Wirtin vom Hotel de la Croix blanche hatte uns für den Samstag wechselhaftes, aber trockenes Wetter prophezeit. Schon früh am Morgen hörten wir, wie draussen der Regen auf die Strassen prasselte. Trotzdem entschieden wir uns für „ de Löli fahrt Velöli“. Wir zogen unsere Regenkleider an und machten uns auf den Weg. Bei strömendem Regen fuhren auf der „Route du Vignoble“ durch die Region des „La Côte“, vorbei an günstigen Villen mit Sicht auf Lac Léman und Savoyer Alpen.
Unser Tagesziel wäre eigentlich Rolle gewesen. Aber wir waren noch zu wenig müde um im einzigen Hotel in diesem Ort zu übernachten. Sooo viel Geld wollten wir noch nicht ausgeben und so radelten wir weiter nach Nyon.
Dort angelangt hatte sich dann die Situation geändert und wir beschlossen, weder wählerisch noch knausrig zu sein und bald hatten wir ein „günstiges“, trockenes Zimmer mit Seesicht bezogen.
Am nächsten Morgen starteten wir, bei trüben, aber trockenen Wetter zur letzten Etappe in der Schweiz, nach Genf. Zuerst pedalten wir über die weiten Felder, links der Genfersee in Sicht, rechts der verschneite Jura.
Einige Kilometer vor Genf wurde uns diese Sicht von noch grösseren und noch günstigeren Villen mit ihren grossen Pärken verdeckt. Auf dem sicheren Radweg fuhren wir kurz vor Mittag in Stadtzentrum von Genf ein. Aus dem Foto des „Jet d’eau“ wurde leider nichts, er war abgestellt.
In Genf machten wir uns zuerst auf die Suche nach der Basilika Notre Dame, wo der „Chemin de Compostelle“ von Genf nach Le Puy- en- Velay beginnt und wo auch der Pilgerausweis abgestempelt wird. Wir wären die Dritten an diesem Tag, die sich auf den Weg machten, meinte der schwarze Sigrist in der Kirche.
Ein Kompliment an das Veloland Schweiz für die gut beschilderten und angelegten Radwege. Nun sind wir gespannt, was Monsieur Sarkosy zu bieten hat.
An dieser Stelle bedanken wir uns bei allen, die uns für unsere Reise, entweder persönlich, telefonisch, per Mail, direkt im Blog oder per SMS viel Glück wünschten. Wir freuen uns, wenn uns möglichst viele virtuell begleiten werden.
6 Kommentare zu “Von Madetswil nach Genf 2. bis 8. April 2012”
Hallo zusammen
eure „Landerkennung“ tönt spannend. Bin gespannt auf die nächsten Berichte und wünsche euch weiterhin gute Fahrt und immer genügend Druck in den Reifen. Gruss Andreas
Hoi hoi Ihr strampelnde Pilger
Super, wie wiit ihr scho choo sind! Mir sind widr zrugg us Indie und chli gschockt vo de tüüfe Temperature. Euie Grasi isch flissig, ansuscht git’s vo kem ussergeöhnliche Vorkommnis z brichte.
Mer wünsched eui wiiter ganz e gueti Reis und es knusprigs Baguette, es feins Stückli Brie und es guets Schlückli Burgunder gäbed Pfupf id Wädli!
Liebi Grüessli vo de Seraina und de Elisa
Hallo ihr sportlichen „Trampeltiere“
Heute ist es bei uns so „grusig“ dass wir uns Zeit nehmen euere interessanten Kommentare zu lesen und zu geniessen. Mir (Marguerite) kommt ein bisschen Heimweh auf, denn ich kenne die Gegend von La Cote sehr gut weil ich ja in der Nähe von Nyon bzw. in Gingins aufgewachsen bin. In Yverdon wohnt mein jüngster Bruder und in Gland der Neffe mit Familie. Françine Jordi hat Toni Romminger in Yverdon geheiratet. Tina Onassis hatte in Gingins eine grosse Villa – sie war sozusagen unsere Nachbarin mit Kind und Bodycards. Und Lilo Pulver wohnt ja auch am Genfersee….
In Meilen gibt es nichts Neues zu berichten. Wir sind wohlauf und warten auf besseres Wetter.
Wir wünschen euch weiterhin Freude und Durchhaltevermögen und drücken euch die Daumen, dass Petrus es gut mit euch meint.
Herzliche Grüsse und gut Pedal
Hanspeter & Marguerite
Hello
les vélo-glisseurs sur neige !!
et oui ici à Burdignes dans la Loire, la neige est au rendez-vous, ce dimanche 15 avril sur tout le plateau Ardéchois et la Haute Loire; tout à commencé au Tracol ou je vous pris en auto-velo/stop jusqu’à Yssingeaux
La temperature était voisine de 0°… Gla-gla
J’espère que vous avez trouvé un lit doullet et un couvert bien au chaud;-)
J’ai ramassé des jonquilles sous la neige.
Dommage je ne peux vous mettre des photos sur le blog !!
Je vous aurais commenté notre w-e de la semaine précédente dans l’Aubrac et la Vallée du lot d’Espalion à Estaing, avec de la fraicheur (7/12°) avec un peu de neige sur les hauteurs des volcans d’Auvergne …
Ne manquez pas Nasbinals, Laguiole; Aumont d’Aubrac, la Chaldette pour une petite cure thermale entre Nasbinals et Chaudes Aigues, Aubrac,
mais avant vous allez traverser la Margeride avec Le Malzieu et surtout
arretez vous au Col des Sauvage a 20 km de Saugues, sur le GR 65, il y a un tout nouvel accueil dans cette enorme batisse des Templiers (l’hospitalet) réhabilitée tout dernierement en gites
A Saugues demandez à voir la Chapelle des Pénitents un bijoux du moyen age.
Vous pourriez collectionner les clochers à peignes et les eglises romanes, surtout celle de Conques la belle, puis Rocamadour… et aussi tous les petits bijoux non repertoriés
Je vous envie de ce projet qui est aussi un reve que je carresse depuis longtemps…
Peut-etre en restant un peu a Yssingeaux vous pourriez aller voir la Chaise Dieux et la Voulte Chillac en attendant que le beau temps revienne… ou la chapelle de Chanteuge le long de l’Allier, dans les gorges.
Des endroits magiques, il y en a partout dans le Massif central !!
Bon voyage et à bientot de vos nouvelles
PS : le site domainedemontchal.com n’est plus a jour depuis 3 ans, crise oblige…); le mail domainedemontchal@free.fr fonctionne; peut-etre un jour sera réalisé un gite d’étape cycliste sur le chemin de St Jacques qui longe la propriété, si des financeurs pointent (enfin) leurs euros ;-))
Tchuss und bis bald, vielleicht, unsere freuden von einen tag in Schweiz ? oder…
Hallo zusammen
Wir sind eben aus Frankreich (Camargue und Provence sowie
Beaujolais und Burgund) zurück und lesen interessiert Eure
Reiseberichte. Bei uns war das Wetter meistens schön – demzufolge dürft auch Ihr sicher auf angenehmeres Wetter hoffen.
Mit lieben Grüssen
René und Bethli
Hopp Schwiiz!
Super euen Schtart, mached so wiiter, au ohni Velohose und mit Lücke im Pilgerpass.
Bonne chance, buena salud y „De colores, de colores………primavera“
Albert
(es bitzli niidisch uf oi zwei Armin und Susi)